Finanzmarkttheorie

Finanzmarkttheorie
Finạnzmarkttheorie,
 
englisch Asset market approach ['æsɪt 'mɑːkɪt ə'prəʊtʃ], Außenwirtschaftstheorie: ein Erklärungsansatz für kurzfristige Wechselkursbewegungen unter Rückgriff auf internationale Kapitalbewegungen und Bestandsanpassungsprozesse an Finanzmärkte. Im Vermögensbestand der Kapitalanleger sind je nach der Zinskonstellation inländische und ausländische Anlagen, z. B. Wertpapiere, enthalten. Bei expansiver monetärer Politik im Inland kommt es dort zu Zinssenkungen, was die Anleger zu Kapitalverlagerungen ins Ausland (Kapitalexport) veranlassen wird. Zur Bezahlung der zusätzlichen ausländischen Anlagen benötigen die Anleger Devisen, sodass mit den Kapitalexporten die Devisennachfrage steigt, was bei freien Wechselkursen eine Aufwertung der ausländischen Währung bewirkt. Die Dominanz der Kapitalbewegungen und Finanzmärkte vor den grenzüberschreitenden Güterströmen und Gütermärkten bei der kurzfristigen Wechselkursbestimmung wird damit erklärt, dass die Reaktionen und Anpassungen an den Finanzmärkten rascher ablaufen als an den Gütermärkten, sodass sich die güterwirtschaftlich vermittelten Wechselkurseffekte (Kaufkraftparität) erst langfristig einstellen können. Solange Wechselkursbewegungen nur über Finanzmarktanpassungen zustande kommen, kann ein kurzfristiges Überschießen (»overshooting«) des Wechselkurses über sein sich langfristig einstellendes Niveau eintreten. Überschießende Kurse können im In- und Ausland nachteilige Beschäftigungseffekte, aber auch Inflationsimpulse auslösen.

Universal-Lexikon. 2012.

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